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Shut Down

Jeder Mensch hat seinen Platz in der Gesellschaft. In manchen Gesellschaften ist dieser Platz von Geburt an vorgeschrieben. Man hat sich seinem Schicksal zu fügen, den Regeln und Normen dieser Gesellschaft zu entsprechen und sich nicht dagegen aufzulehnen.

Man muss seiner Familie Ehre und Respekt entgegenbringen und sich in ihr einreihen.

Jeder findet seinen Platz, jeder muss ihn finden ob freiwillig oder nicht.

Die Nacht hing noch schwer über Konohas Dächern, als Neji gähnend an der Container Wand lehnte. Er lauschte dem ruhigen Plätschern des Wassers, das durch die Schiffe im Hafen in Bewegung gebracht wurde und an den Holplanken des Hafens aufschlug. Er liebte diese Stille so früh am Morgen, einen Moment für sich selbst zu haben, ohne dass man perfekt sein musste.

„Neji Orochimaru ist mit der neuen Lieferung angekommen!“ hörte er seinen Onkel rufen und der kurze perfekte Moment war dahin.

Wir sprechen hier nicht von einer längst vergangenen Zeit. Heutzutage in unserer modernen Zeit des 21. Jahrhunderts gibt es noch immer Menschen, die sich dieser Norm beugen müssen und für die Freiheit ein unerreichbares Ziel in ihrem Leben bleibt, auch wenn sie sich mit all dem Geld, das sie besitzen all das Hab und Gut kaufen können, welches sie glücklich macht-  Freiheit können sie sich nicht kaufen.

Die ersten Vögel zwitscherten und die ersten Sonnenstrahlen kratzten an den Dächern Konohas, als man in einer Seitengasse ein schweres Röcheln vernahm. „Hidan, jetzt lass den Kerl los!“ Nagato packte Hidan an der Schulter und versuchte ihn von seinem Opfer wegzuziehen. Doch Hidan dachte nicht daran jetzt aufzuhören. „Halts Maul Nagato, kriech wieder zu deinem Onkel ins Bürgerhaus!“ Hidan verstärkte den Druck seiner Hände, die um den Hals seines Opfers gelegt waren und ein diabolisches Grinsen legte sich auf seine Lippen. Eine bedrohliche Stille legte sich zwischen die Beiden, die kurze Zeit später durch das Entladen einer Waffe durchbrochen wurde.

„Hidan, Geld eintreiben heißt nicht immer jemanden umbringen. Es reicht!“ Yahiko zielte mit einer entladenen 9 Millimeter auf Hidans Kopf.

Mafia- Ein Wort, das viele Menschen mit Waffen und Drogen in Verbindung bringen. Oder auch Hinrichtungen und Geldwäsche. Doch genauso oft werden die Vorstellungen von Mafia Anhängern von Tattoos, Goldketten und Vorstrafen geprägt.  Allerdings sind diese Zeiten lang vorbei. Heut zu Tage, sind die größten Verbrecher der Zeit viel mehr Menschen im Anzug oder kurzen Schwarzen. Sie schmeißen teure Partys, führen ein Leben in Saus und Braus und sind Leiter irgendwelcher großen Firmen, die weltweit einen Namen haben.

Das Klacken ihrer schwarzen Pumps auf den Marmorfliesen der Bank, kündigte Ino lange Zeit vor ihrem Erscheinen an. Punkt acht Uhr hatten die Tore der Yamanaka Global Bank geöffnet und die Kunden strömten förmlich an die Bankschalter, um ihre Geschäfte zu erledigen. Ino wurde zu einem der Bankschalter gerufen, da jemand eine Bareinzahlung für den Uchiha  Cooperation Concern tätigen wollte. Seufzend betrachtete sie den jungen Mann in seinem perfekt passenden Anzug. Die schwarzen Haare, schienen sich perfekt an sein Gesicht zu schmiegen. „ Izuna, schön dich zu sehen!“ sie setzte ihr gespieltes Lächeln auf, so wie jedes Mal wenn einer der Uchihas in der Bank war. Nicht dass sie die Uchihas nicht leiden konnte, im Gegenteil die meisten von ihnen mochte sie. Doch sie mochte die Umstände der Zusammenkünfte nicht. Sie mochte es nicht, wo das viele Geld der Bareinzahlungen herkam. Illegaler Handel aller Art, Schutzgelderpressungen oder sogar Auftragsmorde waren da nur ein kleiner Anteil. Doch sie durfte keine Fragen stellen, keine Anmaßungen angeben – das waren die Regeln der Gesellschaft, ihrer Gesellschaft und ihrer Welt. Die goldenen Verzierungen der Wände innerhalb der Bank zeigte im übertragenen Sinne ihr Leben. Gefangen in einem goldenen Käfig, unfähig jemals ein ehrliches Leben zu leben, denn in dem Moment als Izuna ihr die Hand gab wusste sie, dass sie auch dieses Mal die Bücher der Uchihas fälschen würde, damit auf dem Papier alles legal erworbenes Geld war.

Konoha war die Hochburg der modernen Mafia, genauer der Dōmei. Dies hieß so viel wie Allianz und bedeutete, dass sich die größten Clans  unter der Führung von den Uchihas zusammengeschlossen hatten und von Konoha aus nicht nur internationalen Handel und Finanzgeschäfte anführten, sondern auch den internationalen illegalen Handel mit Drogen, Waffen aber auch Menschen. Sie schrieben vielen anderen Gangs oder Mafia Familien die Regeln vor, beherrschten den Markt Dank neuster Technik und einer Loyalität ihrer Leute, die niemand übertreffen konnte. Da die Clans in allen wichtigen Feldern des öffentlichen Lebens einen legalen Markt aufgebaut hatten und vertreten waren, konnten sie sich die Welt nach Belieben verschieben und zurechtrücken. Jeder hatte sich ihren Regeln zu unterwerfen, ihnen zu folgen und sich innerhalb dieser Gesellschaft einzuordnen. Wer gegen die Familie war, wurde mit dem Tod bestraft. Von Geburt an wurde einem der Platz in der Gesellschaft vorgeschrieben, es wurde entschieden was studiert wurde, welchen Geschäftsbereich man einmal übernehmen würde und darauf wurde man geschult.

„Zeitpunkt des Todes 14:38 Uhr.“  Sakura wand ihren Blick der Uhr ab und musterte den Jungen vor ihr. Die Schwestern hatten den Raum bereits verlassen. Langsam zog sie an ihrem Schutzkittel, den sie über ihren weißen Arztkittel gezogen hatte und ließ ihn zu Boden fallen. Ihr Blick ruhte auf dem Gesicht vor ihr. Sie schätzte den Jungen nicht älter als 15, ein genaues Alter hatte sie nicht, genauso wenig wie einen Namen. Er würde noch ein Jon Doe in der Leichenhalle des Krankenhauses werden. Sie ließ ihre flache Hand über seine Augen wandern, um seine Augen zu schließen. Sie war sich sicher, dass er entweder jemand aus der Unterschicht war, der im großen Geschäft mitmischen wollte oder ins Kreuzfeuer geraten war, dass die Armee der Uchihas viel zu oft begonnen, nur um irgendwelches Geld einzutreiben das nicht bezahlt wurde von kleinen Dealern, die sich selbst eine goldene Nase verschaffen wollten oder Hinrichtungen von Menschen, die ein Leben in Freiheit führen wollten, weit ab von den Uchihas und ihren Anhängern. Fern ab von den Clans und Regeln. Sie zog das weiße Tuch über den Kopf des Jungen. „Ruhe in Frieden kleiner Mann.“

Sicherlich hatte der Junge Träume und Wünsche für die Zukunft, etwas das ihr Selbst verwehrt gewesen war. Von klein auf wurde sie auf Medizin getrimmt und auf ihr Studium und die jetzige Assistenzzeit vorbereitet. Freiheit war ein weitentfernter Wunsch von ihr, der mit jedem Morgen immer mehr verblasste.

 

Jeder Mensch hat seinen Platz in der Gesellschaft. Einige genießen ihn, andere lassen sich durch chemische Substanzen oder anderen Ablenkungen dabei helfen sich ihm zu fügen. Doch egal was, egal wie du hast dich den Regeln der Familie unterzuordnen.

Andere beneiden dich vielleicht um dein vieles Geld, deinen tollen Job und den vielen Freunden. Doch wer sieht hinter das perfekte Spiegelbild? Schafft es jemand deinen goldenen Käfig zu öffnen und dir die Freiheit zu geben, die du dir so sehr wünschst?

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